Dabei gibt es die Fabrik der Zukunft schon: Hier sagt die Seifenflaschen der Abfüllmaschine welche Farbe die Seife haben soll – über radio-frequency identification Tags (RFID). Dadurch können kostengünstiger und schneller einzelne individualisierte Produkte gefertigt werden – die Losgröße eins wird möglich. Eine solche Seifenanlage hat das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit verschiedenen Partnern aus Industrie und Forschung entwickelt.
Sie steht in den Hallen der Demonstrations- und Forschungsplattform SmartFactoryKL in Kaiserslautern. Im Rahmen der SmartFactoryKL präsentiert das DFKI auf der Hannover Messe in diesem Jahr in Kooperation mit Partnern eine flexible und dezentral gesteuerte Produktionsanlage, die Module und Softwarearchitekturen verschiedener Hersteller kombiniert. Jeder Produktionsschritt wird von einem Modul eines anderen Unternehmens ausgeführt und die Anlage von verschiedenen Softwarelösungen gesteuert.
Selbstorganisierendes Fertigungssystem und intelligente Wartung
Weitere Beispiele der Realisierung von Ansätzen der Industrie 4.0 sind die Kooperationsprojekte „Open Integrated Factory“ und „Intelligenter Service“ unter der Federführung von SAP. Die „Open Integrated Factory“ zeigt ein sich selbst organisierendes Fertigungssystem, bei dem Prozesse durch die Kommunikation zwischen den einzelnen Anlagenmodulen automatisiert gestartet werden. Das Projekt „Intelligenter Service“ bezieht sich auf Instandhaltung und Wartung von Fertigungsanlagen. Durch eine frühe Identifikation von Fehlern – und damit einer schnellen Behebung – sollen Maschinenausfälle in der Produktion vermieden werden.
Die Zeit drängt
Für Unternehmen ist die Auseinandersetzung mit der Industrie 4.0 keine Kür mehr. Damit die deutsche Industrie ihren herausragenden Platz im internationalen Wettbewerb nicht verliert, muss die Umsetzung in der Praxis steigen. Die intelligente und sich selbst organisierende Produktion bietet viele Vorteile, wie:
» flexiblere Produktion
» geringere Vorausplanung für die Produktion
» ressourcenschonende Produktion mit minimalen Ausschüssen und Materialverlusten
Die Hannover Messe ist eine gute Gelegenheit sich über Industrie 4.0 zu informieren, denn hier werden die Innovationen aus Forschung und Industrie nicht nur präsentiert, sondern auch demonstriert. Außerdem bietet die Messe drei verschiedene geführte Besuchertouren zu Projekten der Industrie 4.0 an, bei denen sich Interessierte einfach einen Überblick über Neuheiten verschaffen können.
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